Arbeitspaket 4: Ansätze zur Erhöhung der N-Inputs über biologische N2-Fixierung in gärtnerischen Systemen

Arbeitspaket 4: Ansätze zur Erhöhung der N-Inputs über biologische N2-Fixierung in gärtnerischen Systemen

Leitung: Landesforschungsanstalt für Landwirtschaft und Fischerei Mecklenburg-Vorpommern (LFA)

Ein bedeutendes Element ausgewogener Düngungssysteme ist die stärkere Nutzung des Potentials von Leguminosen zur Erhöhung des Anteils der biologischen N2-Fixierung (an der Gesamt-N-Versorgung) in gärtnerischen Anbausystemen. Alle derzeit üblichen externen N-Zukaufsdüngemittel sind Mehrfachnährstoffdüngemittel mit unausgewogener Nährstoffzusammensetzung (im Verhältnis zur Pflanzenabfuhr P-betont wie Komposte oder S-betont wie Keratine). Nur die biologische N2-Fixierung ermöglicht einen exklusiven N-Import ohne andere Begleitelemente. Auf diese Weise können einerseits einseitige, unproduktive N-Verluste im gesamten Düngungsmanagement gezielt kompensiert werden sowie andererseits der Einsatz systemfremder und daher als kritisch bewerteter Handelsdünger aus konventioneller Herkunft reduziert werden.

Zur Erhöhung des anteiligen Beitrags der biologischen N2-Fixierung an der Gesamt-N-Versorgung kann der Anbau von Futterleguminosen intensiviert werden. Diesen kommt bei einer nachhaltigen Nährstoffversorgung im intensiven ökologischen Gemüsebau eine Schlüsselrolle zu, da sich deren N2-Fixierung durch die Abfuhr des Schnittguts im Vergleich zum üblichen Mulchverfahren deutlich steigern lässt und das Schnittgut eine betriebseigene sowie potentiell flexibel einsetzbare N-Quelle darstellt. Neben der Integration entsprechend bewirtschafteter Futterleguminosen in die Fruchtfolgen ist gleichzeitig auch die Implementierung von Mischsystemen mit niedrigwachsenden Leguminosen (z. B. sog. Mikro-Weißkleesorten) als Untersaaten sowie im Strip-Till-Verfahren oder ein verstärkter Anbau von Winterzwischenfrüchten (z.B. Winterwicken, Wintererbsen, Winterackerbohnen) möglich. Da im gärtnerischen Pflanzenbau die Anbaufläche häufig ein begrenztes Gut ist, gilt es je Hektar die höchstmögliche N2-Fixierung zu erreichen.

Systemversuch Porree mit Transfermulch
Weißkohl mit verschiedenen Kleesorten

Dieses Arbeitspaket verfolgt folgende Ansätze:

  • Maximierung von N2-Fixierung und N-Nutzungseffizienz von Futterleguminosen durch Grünschnitttransfer und angepasste Verfahren der Bestandesetablierung
  • Einsatz von legumen Winterfrüchte (z.B. Winterackerbohne, Wintererbsen, Winterwicken) zur Erhöhung der N2-Fixierung und N-Nutzungseffizienz
  • Etablierung von Untersaaten („Living Mulches“) in Reihenkulturen zur Verbesserung des Bodenschutzes und zur Erhöhung der biologischen N2-Fixierung

Die Versuche sind auf Flächen der Projektpartner                                                                                         in Rheinland-Pfalz, Baden Württemberg,                                                                                            Bayern und Mecklenburg-Vorpommern angelegt,                                                                               zum Teil standort-übergreifend.

 

Kontakt

Dr. Kai-Uwe Katroschan, Landesforschungsanstalt für Landwirtschaft und Fischerei Mecklenburg-Vorpommern, Tel.: 03843/789220, Mail: k.katroschan@lfa.mvnet.de

Weißkohlernte

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